Geschichte
Vor rund 12.000 Jahren begann die Zuwanderung
über eine Landbrücke, die bis etwa 4000 v. Chr. die Britischen Inseln
mit dem europäischen Festland verband und dann durch den Meeresanstieg
aufgrund des Abschmelzens der
eiszeitlichen
Gletscher verschwand. Die frühesten
Einwohner waren
mesolithische Jäger und Fischer
beziehungsweise ab etwa 4500 v. Chr. einwandernde
neolithische Bauern. Die ältesten
archäologischen Hinweise auf menschliche Siedlungen und Kultstätten
stammen aus der Zeit um 6000 v. Chr.
Im Jahre 43 n. Chr. eroberte Kaiser
Claudius den südlichen Teil
Britanniens. Ab circa 80 n. Chr. marschierten die
Römer mehrmals in das Gebiet des
heutigen Schottland ein, konnten aber keine dauerhafte Herrschaft
errichten. Der
Hadrianswall als Nordgrenze von
Römisch-Britannien wurde in den Jahren 122 bis 128 zwischen den
Mündungen von
Tyne und
Solway gebaut. Um 400 n. Chr. verließ
Rom Britannien.
Im Jahre 503 landeten die
Skoten (Kelten
aus
Irland) an der Westküste Schottlands.
843 vereinte
Kenneth MacAlpin die Skoten und
Pikten als eine Nation. Diese keltische
Monarchie dauerte bis 1057, als
MacBeth von
Malcolm III. getötet wurde. Unter
Malcolms Herrschaft verstärkte sich der englische Einfluss. 1296
annektierte der englische König
Eduard I. Schottland.
1297 siegte
William Wallace in der
Schlacht von Stirling Bridge über die
englischen Truppen. 1314 schlugen die Schotten unter
Robert the Bruce die Engländer,
angeführt von
Eduard II., in der
Schlacht von Bannockburn erneut. 1320
wurde die
Erklärung von Arbroath aufgesetzt. Sie
sollte den Papst dazu bringen, die schottische
Unabhängigkeit von England
anzuerkennen. Papst
Johannes XXII. in
Avignon akzeptierte die Erklärung.
1603 wurde Jakob VI. von Schottland, Sohn
Maria Stuarts, als
Jakob I. auch König von England. So
wurden die beiden Kronen vereinigt. Schottland und England blieben aber
vorerst separate Königreiche unter einem Monarchen.
1692 wurden beim
Massaker von Glencoe zahlreiche
Angehörige des MacDonald-Clan
auf Anordnung der englischen Regierung in einer Strafaktion ermordet. 78
Clanmitglieder wurden getötet oder erfroren auf der Flucht im tobenden
Februarschneesturm. Dieses Ereignis blieb tief im schottischen
Nationalbewusstsein haften.
Mit dem
Act of Union 1707 wurde Schottland
formal mit England zum Königreich Großbritannien vereinigt. Schottland
löste sein Parlament auf und schickte Abgeordnete ins Parlament von
Westminster. 1746 wurde in der
Schlacht bei Culloden der von „Bonnie
Prince Charlie“ (eigentlich Prinz Charles Edward Stewart,
genannt „Der Junge Anwärter“ („The Young Pretender“) oder der „Hübsche
Prinz Karl“) angeführte letzte schottische Aufstand blutig
niedergeschlagen.
Um 1780 begannen die
Highland Clearances, die Vertreibung
von Kleinbauern (Crofters), um Platz für Schafzucht zu schaffen.
1820 erreichte die
Industrielle Revolution Schottland.
Schiffbau, Kohlebergbau, Eisen- und Stahlhütten ersetzen die
Textilwirtschaft als Schottlands Hauptindustrie. 1975 wurde das erste Öl
von der
Nordsee an Land gepumpt. Schottland
wurde ein
Erdöl förderndes Land.
1997 stimmte die schottische Bevölkerung mit
überwältigender Mehrheit für ein eigenes Parlament mit begrenzten
Kompetenzen innerhalb des Vereinigten Königreichs. 1999 wurde ein neues
schottisches Parlament gewählt. Es ist
für innerschottische Angelegenheiten zuständig.