Amtssprache Englisch, Schottisch-Gälisch, Scots
Hauptstadt Edinburgh
Staatsform Konstitutionell-parlamentarische Monarchie
Staatsoberhaupt 2010 Königin Elisabeth II.

Minister für Schottland Danny Alexander

Regierungschef 2010 Erster Minister Alex Salmond
Fläche 78.772 km²
Einwohnerzahl 5.094.800 (Schätzung 20021)
Bevölkerungsdichte 64 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt $ 194 Mrd. (Schätzung 2006)
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner $ 39.680 (Schätzung 2006)
Währung Pfund Sterling
Unabhängigkeit 843
Zeitzone UTC +0, Sommerzeit: UTC +1
Internet-TLD .sco (vorgeschlagen),.uk, .gb (ungenutzt)
Telefonvorwahl +44
 

Geografie

Schottland (englisch und scots: Scotland, schottisch-gälisch: Alba [aləpə], lateinisch-keltisch: Caledonia) ist ein Land im Nordwesten von Europa und ein Landesteil des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland. Schottland besteht aus dem nördlichen Teil der größten europäischen Insel Großbritannien sowie mehreren Inselgruppen. Bis 1707 war es ein eigenständiges Königreich, in jenem Jahr wurde es mit dem Königreich England – mit dem es bereits seit 1603 in Personalunion regiert wurde – vereinigt. Die Hauptstadt von Schottland ist Edinburgh.

Schottland umfasst das nördliche Drittel der Insel Großbritannien. Die Fläche beträgt 78.772 km². Es grenzt im Süden zwischen dem Solway Firth im Westen und dem Fluss Tweed an der Ostküste auf 96 km an England. Es teilt sich in drei geografische Regionen auf: die Highlands, die Central Lowlands und die Southern Uplands. Der höchste Berg Schottlands (und ganz Großbritanniens) ist der Ben Nevis bei Fort William. Er gehört zu den sogenannten Munros.

Schottland westlich vorgelagert ist die Inselgruppe der Hebriden, die deutlich getrennt sind in die Gruppen der Inneren und Äußeren Hebriden. Nördlich von Schottland liegen die Inselgruppen der Orkney-Inseln und deutlich weiter entfernt die Shetland-Inseln.

Bevölkerungsschwerpunkt ist der Central Belt zwischen Edinburgh und Glasgow.

Klima

Das Klima in Schottland ist gemäßigt mit tendenziell sehr unbeständigem Wetter. In den Atlantikregionen wird es durch den Golfstrom erwärmt. Die Temperaturen sind niedriger als im Rest Großbritanniens, was sich aus der nördlicheren Lage ergibt. Schottlands Hochmoore erreichten im Januar 1982 mit rund –27,2 °C bei Braemar in den Grampian Mountains die tiefsten Temperaturen, die jemals in Großbritannien gemessen wurden. Die Sommertemperaturen liegen um etwa 18 °C. Die höchste gemessene Temperatur wurde am 9. August 2003 mit 32,9 °C in Greycrook an der schottischen Grenze aufgezeichnet. Allgemein ist der Westen wärmer als der Osten Schottlands, da durch den Golfstrom das Wasser des Atlantiks wärmer als das der Nordsee ist. Die Western Highlands sind mit 3.000 mm jährlichem Niederschlag am regenreichsten. Im Winter ist nur in den Höhenlagen regelmäßig mit Schneefall zu rechnen.

Geschichte

Vor rund 12.000 Jahren begann die Zuwanderung über eine Landbrücke, die bis etwa 4000 v. Chr. die Britischen Inseln mit dem europäischen Festland verband und dann durch den Meeresanstieg aufgrund des Abschmelzens der eiszeitlichen Gletscher verschwand. Die frühesten Einwohner waren mesolithische Jäger und Fischer beziehungsweise ab etwa 4500 v. Chr. einwandernde neolithische Bauern. Die ältesten archäologischen Hinweise auf menschliche Siedlungen und Kultstätten stammen aus der Zeit um 6000 v. Chr.

Im Jahre 43 n. Chr. eroberte Kaiser Claudius den südlichen Teil Britanniens. Ab circa 80 n. Chr. marschierten die Römer mehrmals in das Gebiet des heutigen Schottland ein, konnten aber keine dauerhafte Herrschaft errichten. Der Hadrianswall als Nordgrenze von Römisch-Britannien wurde in den Jahren 122 bis 128 zwischen den Mündungen von Tyne und Solway gebaut. Um 400 n. Chr. verließ Rom Britannien.

Im Jahre 503 landeten die Skoten (Kelten aus Irland) an der Westküste Schottlands. 843 vereinte Kenneth MacAlpin die Skoten und Pikten als eine Nation. Diese keltische Monarchie dauerte bis 1057, als MacBeth von Malcolm III. getötet wurde. Unter Malcolms Herrschaft verstärkte sich der englische Einfluss. 1296 annektierte der englische König Eduard I. Schottland.

1297 siegte William Wallace in der Schlacht von Stirling Bridge über die englischen Truppen. 1314 schlugen die Schotten unter Robert the Bruce die Engländer, angeführt von Eduard II., in der Schlacht von Bannockburn erneut. 1320 wurde die Erklärung von Arbroath aufgesetzt. Sie sollte den Papst dazu bringen, die schottische Unabhängigkeit von England anzuerkennen. Papst Johannes XXII. in Avignon akzeptierte die Erklärung.

1603 wurde Jakob VI. von Schottland, Sohn Maria Stuarts, als Jakob I. auch König von England. So wurden die beiden Kronen vereinigt. Schottland und England blieben aber vorerst separate Königreiche unter einem Monarchen.

1692 wurden beim Massaker von Glencoe zahlreiche Angehörige des MacDonald-Clan auf Anordnung der englischen Regierung in einer Strafaktion ermordet. 78 Clanmitglieder wurden getötet oder erfroren auf der Flucht im tobenden Februarschneesturm. Dieses Ereignis blieb tief im schottischen Nationalbewusstsein haften.

Mit dem Act of Union 1707 wurde Schottland formal mit England zum Königreich Großbritannien vereinigt. Schottland löste sein Parlament auf und schickte Abgeordnete ins Parlament von Westminster. 1746 wurde in der Schlacht bei Culloden der von „Bonnie Prince Charlie“ (eigentlich Prinz Charles Edward Stewart, genannt „Der Junge Anwärter“ („The Young Pretender“) oder der „Hübsche Prinz Karl“) angeführte letzte schottische Aufstand blutig niedergeschlagen.

Um 1780 begannen die Highland Clearances, die Vertreibung von Kleinbauern (Crofters), um Platz für Schafzucht zu schaffen. 1820 erreichte die Industrielle Revolution Schottland. Schiffbau, Kohlebergbau, Eisen- und Stahlhütten ersetzen die Textilwirtschaft als Schottlands Hauptindustrie. 1975 wurde das erste Öl von der Nordsee an Land gepumpt. Schottland wurde ein Erdöl förderndes Land.

1997 stimmte die schottische Bevölkerung mit überwältigender Mehrheit für ein eigenes Parlament mit begrenzten Kompetenzen innerhalb des Vereinigten Königreichs. 1999 wurde ein neues schottisches Parlament gewählt. Es ist für innerschottische Angelegenheiten zuständig.

Religion

Religion Prozent der Bevölkerung
Church of Scotland 42 %
bekenntnislos 28 %
Römisch-katholisch 16 %
andere Christen 7 %
Islam 0,8 %
Buddhismus 0,1 %
Sikhismus 0,1 %
Judentum 0,1 %
Hinduismus 0,1 %
Andere Religionen 0,5 %
keine Antwort 5 %

Politik und Verwaltung

1999 bekam Schottland sein eigenes Parlament, zum ersten Mal seit seiner Vereinigung mit England im Jahr 1707. Seitdem sind das schottische Parlament, Erster Minister (vergleichbar mit Ministerpräsidenten und Landeshauptleuten) und Kabinett für die meisten Aspekte der Innenpolitik verantwortlich. Der Amtssitz dieser Institutionen ist Edinburgh. Als Teil des Vereinigten Königreiches hat Schottland eigentlich selbst kein eigenes Staatsoberhaupt, stattdessen gilt der jeweilige britische König oder Königin als Staatsoberhaupt für das ganze Vereinigte Königreich.

Innenansicht des Schottischen Parlaments

Die Legislative Gewalt liegt neben dem schottischen Parlament weiterhin auch beim Parlament des Vereinigten Königreiches in Westminster, wobei dieses Entscheidungen, die das schottische Parlament getroffen hat, auch überstimmen kann.

Schottland besitzt eine eigenständige Rechtsordnung, die im Vergleich zum englischen Recht stärkere Ähnlichkeit mit den Rechtsordnungen Kontinentaleuropas aufweist. Auch die Gerichts- und vielfach die Verwaltungsorganisation unterscheidet sich von der englischen.